27. Mai

Hochsensible Wahrnehmung im Alltag – Geschenk oder Belastung?

Wenn du viel spürst, ohne dass du weißt, wohin mit diesen Eindrücken – du bist nicht allein. Deine Wahrnehmung ist real, wertvoll und kann zu einer echten Ressource werden. Aber nur, wenn du beginnst, sie zu verstehen und dich selbst in diesem Spüren ernst zu nehmen.
Ihr kennt mich, ich will hier nicht auf ein Buzzword hinaus. Sondern auf ein Gefühl. Viele Menschen spüren feine Schwingungen, lesen unausgesprochene Stimmungen und nehmen Spannungen wahr, bevor sie greifbar sind. Doch was als Gabe erlebt werden kann, ist im Alltag oft eine Herausforderung. In diesem Artikel erfährst du, was hinter dieser Fähigkeit steckt, wie du sie einordnen kannst – und wie du sie für dich nutzen lernst, ohne dich dabei selbst zu verlieren.

Was bedeutet es, hochsensibel oder systemisch wahrnehmend zu sein?

Ich steige in die S-Bahn. Ohne dass jemand spricht oder sich bewegt, weiß ich, was im Raum los ist. Die junge Frau am Fenster trägt Liebeskummer, der Mann mit den Kopfhörern überspielt innere Leere. Diese Art des Wahrnehmens ist keine Fantasie – es ist eine besondere neurobiologische Sensitivität, die oft unter dem Begriff Hochsensibilität (Elaine Aron) oder als ausgeprägte soziale Resonanzfähigkeit beschrieben wird. In der systemischen Praxis nennen wir das auch ‚Feldwahrnehmung‘ oder ‚systemisches Scanning‘.

Warum diese Gabe oft zur Last wird

Viele Menschen mit dieser Fähigkeit haben sie nicht gewählt – sie wurde durch frühe Lebenserfahrung trainiert. In emotional instabilen oder unvorhersehbaren Familiensystemen wird das feine Lesen von Stimmungen zur Überlebensstrategie. Was in der Kindheit ein Schutz war, wirkt im Erwachsenenleben oft überfordernd. In der Aufstellungsarbeit ist diese Sensitivität Gold wert – im Alltag wird sie schnell zur Reizüberflutung.

Wie du mit deiner Wahrnehmung leben kannst, ohne dich zu verlieren

Es geht nicht darum, dich abzuschotten oder zu ‚normalisieren‘. Sondern darum, deine Wahrnehmung bewusst zu integrieren. Tools wie somatische Abgrenzung, Nervensystemregulation, Embodiment-Praxis und Supervision helfen dir, dein Spürfeld als Kompetenz zu nutzen – und nicht als Belastung zu erleben. Du brauchst Räume, in denen diese Tiefe nicht irritiert, sondern willkommen ist.

Persönlicher Einblick

Ich selbst bin eine dieser Menschen. Und ich weiß, wie mühsam es ist, sich in einer Welt zu bewegen, die schnelle Antworten liebt – wenn man selbst langsam, tief und differenziert fühlt. Meine Arbeit ist nicht aus Theorie entstanden – sondern weil ich mir genau diesen Raum selbst gewünscht habe.

Ganzheitliches Coaching

Für echte Veränderung

Wachstum beginnt in dir. Ein ganzheitlicher Blick hilft dir, dich selbst wieder zu spüren – und deinen Weg klarer zu sehen.
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Über die Autorin

Stephanie Prem

Klarheit, Tiefe und echte Transformation – beruflich wie persönlich.
Ich bringe zwei Welten zusammen: Struktur & Intuition.
Nach 15 Jahren in der Agenturwelt, als Marketingwirtin und Beraterin, habe ich gespürt: Es braucht mehr als Methoden. Es braucht Verbindung – zu sich selbst und zu dem, was wirklich zählt.
Heute begleite ich Menschen und Organisationen durch Veränderungsprozesse – mit Herz, Verstand und Haltung.
Als systemischer Coach, Agile Coach und zertifizierter Scrum Master arbeite ich mit einer fundierten Toolbox. Doch was meine Arbeit ausmacht, ist mehr als Technik: Es ist mein Gespür für das, was zwischen den Zeilen liegt.
"Holistic Coaching bedeutet für mich: alles mitnehmen, was da ist – Gedanken, Gefühle, Körper, Energie. Und daraus etwas Echtes entstehen lassen."
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